Gott ist wider alle Mächte des Todes ein Freund des Lebens

Kardinal Wetter richtet Grußwort an das Münchner Lebenszentrum:

Liebe christliche Frauen und Männer!

Durch Gebet und Aktion stellt sich das Lebenszentrum in München seit langem unermüdlich in den Dienst des Lebens ungeborener Kinder und der Solidarität mit ihren Müttern.

Das Zeichen, das sie geben, ist wichtig. Denn wir leben in einer Gesellschaft, die ständig gleichgültiger gegenüber dem Wert des Lebens wird. Die Folge ist, dass menschliches Leben vor allem an seinem Beginn und an seinem Ende immer mehr von Tötung und Vernichtung bedroht ist.

Ich habe erst kürzlich die Verantwortung des Staates gemahnt und ihnen vorgehalten, dass der Staat sich am Unrecht der Abtreibung beteiligt, indem er seine Einrichtungen und auch finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stellt. Dies geschieht, obgleich der Staat kraft unserer Verfassung für den Schutz der ungeborenen Kinder eintreten müsste.

Alle, die mahnend, betend und helfend für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder in unserem Land eintreten, leisten unserem Volk einen großen Dienst. Erweisen Sie sich auch in Zukunft als Helfer des Lebens! Als Christen haben wir gar keine andere Wahl, als öffentlich zu bekennen, dass Gott wider alle Mächte des Todes ein Freund des Lebens ist. Scheuen wir dieses Bekenntnis nicht, auch wenn es Widerstände und Anfeindungen gibt. Ich bin Ihnen und Ihrem Anliegen im Gebet verbunden.

München, den 29. Juli 2004

Friedrich Kardinal Wetter
Erzbischof von München und Freising