Und wieder Zwillinge!

Ultraschallbild von Zwillingen

Ultraschallfoto der Zwillinge vom 11.10.2007

Für Patricia Haun im Helfer-Deutschland-Sekretariat im Spessart ist es manchmal traurig, nicht direkt Kontakt mit Müttern und Babys zu haben. Seit sie den Helfer-Email-Briefkasten betreut, hat sich das geändert.

Heute möchten wir Sie an einem brandaktuellen Internet-Hilferuf teilhaben lassen.

Am 11. Oktober kam folgende Nachricht im Email-Postkasten an:
Hallo,
ich bin 30 Jahre alt und mein Mann 35. Wir haben 4 Kinder im Alter von 10, 5, 3 und 1 Jahr, die bei uns leben und 2 Kinder aus seiner ersten Ehe.
Sie leben bei der Ex-Frau, sind allerdings regelmäßig bei uns. Wir ernähren unsere Kinder alle selbst und bezahlen an seine Ex-Frau auch Unterhalt.
Wir wohnen in einem kleinen Einfamilienhaus, das wir mit monatlich 1300 € abbezahlen.

Mit dem letzten Kind Luca war unser Kinderwunsch beendet und ich habe mit der Pille Amiga verhütet. Doch nun bin ich schwanger in der 9. Woche und dies auch noch mit Zwillingen! Wir verstehen beide nicht, wie das passieren konnte, da wir doch verhütet hatten.

Nun überlegen wir seit knapp 4 Wochen was wir tun sollen und seit 2 Wochen versuchen wir irgendwie Hilfe zu bekommen.

Wir haben auch „Vera hilft“ angeschrieben, denn wir suchen jemanden, der uns etwas finanziell unter die Arme greifen würde und uns dadurch ein Leben mit den Zwillingen zusammen ermöglicht. Wir könnten die beiden natürlich selbst ernähren, allerdings haben wir keinen Platz mehr im Haus und müßten somit anbauen.

Dies ist natürlich nicht sehr billig und alleine schaffen wir es nicht. Bei der Diakonie haben wir auch schon um Hilfe gebeten und eine Zusage über 1000 € bekommen, was wir sehr schätzen.

Ich kann natürlich meine Schwangerschaft und das dazu gehörige Platzproblem beweisen. Nicht dass Sie denken, wir möchten uns finanziell bereichern. Dies ist nicht der Fall.

Wir möchten nur unseren Zwillingen das Leben ermöglichen und alleine schaffen wir dies nicht. Deswegen wäre es sehr schön wenn Sie uns vielleicht helfen würden oder uns jemanden empfehlen, der uns helfen könnte, da wir einen Abbruch vermeiden möchten und langsam die Zeit drückt.

Mit freundlichen Grüßen, Silvia Blasius (Name geändert)

... und so ging es weiter ...

Daraufhin entwickelte sich ein schriftlicher Austausch zwischen Silvia und der Helfer-Sekretärin.

Patricia schrieb ihr u. a. folgendes: „Liebe Silvia, Geld sollte in einem der reichsten Länder der Welt die geringste Rolle spielen, sich gegen ein Menschenleben auszusprechen. Glauben Sie mir, wir werden die Kleinen schon schaukeln;-)) Wenn Sie eine Mutmacherin brauchen, dürfen Sie mich gerne anrufen. Das ist eines meiner Spezialgebiete. Ich möchte Sie allerdings zu nichts überreden. . ..“

Heute, am 15.11. ruft Silvia zum ersten Mal an. Sie erzählt glücklich, dass sie konkrete Spendenzusagen bekommen hat. Sie könnten ihr Häuschen anbauen, das ursprünglich für vier Personen geplant war. Muskelkraft und
Erfahrung bringt ihr Mann mit. Zwar gibt die Bank keinen Kredit, aber Silvia hat auf Rat der Diakonie per Internet einige Hebel in Bewegung gesetzt.

Ein Hilferuf ans Bundeskanzleramt brachte ihr eine kühle Absage und auch die Anfrage bei der Fernsehsendung „Vera hilft“ wurde abgetan mit der Aussage: „Der Fall ist uninteressant für uns“. Das Thema Abtreibung hing als Damokles-Schwert über der Familie.

Im Gespräch mit dem Gynäkologen sagte Silvia damals: „Ich weiß nicht, ob ich die Abtreibung verkrafte.“ Daraufhin der Arzt: „Dann können Sie ja anschließend eine Therapie machen!“ Diese erschreckende Aussage brachte Silvia auf die Palme, sie spürte: „Das ist nicht mein Weg!“ Allein der Gedanke, das Neugeborene einer Verwandten in den Armen zu halten und dabei an ihre eigenen toten Kinder denken zu müssen, schreckt sie ab.

Überrascht und hocherfreut ist die nun sechsfache Mutter hingegen von der Hilfsbereitschaft christlicher Mitmenschen: Der Zittauer Gebetskreis unserer Mitarbeiterin Kathrin Thomas trug spontan über 1000 € zusammen, um mit dieser Blitzaktion das Überleben der Kinder zu sichern.

Silvia erzählt, wie schwer es ihrem Mann fällt, Spenden anzunehmen.
„Wenn die Zwillinge da sind, ernähre ich sie aber alleine“, sagt er und freut sich, dass die Kinder leben dürfen.

Ängste hat die evangelische Christin, wie es sein wird mit 6 Kindern. Von Nachbarn wurde sie schon beim vierten Kind schief angeschaut. Silvia wünscht sich Erfahrungsaustausch mit anderen Großfamilien und bittet, dieses Anliegen in unseren Rundbrief aufzunehmen. Familien ab vier Kindern, bitte meldet Euch!

Allen unseren Lesern ein herzliches Vergelt’s Gott, dass wir durch Ihre Spendenbereitschaft in solchen Akutsituationen konkrete Hilfe anbieten können!