Gehsteigberater Stephan Hauf

Das Wunder von der Fäustlestraße: Wie die Tränen einer Beterin einem Baby das irdische (und den Eltern das ewige?) Leben retteten

Manche Baby-Rettungs-Geschichten klingen wie Märchen, weil die Abfolge der Ereignisse rein menschlich-rational betrachtet nicht mehr erklärbar ist. Das nachfolgende Zeugnis unseres begabten „Nachwuchs-Stars“ Stephan Hauf im Gehsteigberaterteam zeigt, auf welch beeindruckende Weise der Himmel vor der Stapf-Klinik Regie führt. Und sie zeigt uns noch etwas unbeschreiblich Wichtiges: Die Macht der Tränen!!

Einen Rosenkranz, eine geweihte Medaille und ein Lebenszentrumsfaltblatt in der Tasche geht Irene (Name geändert) in die Abtreibungsklinik. Erst viel später sollte sich herausstellen, dass die schwangere Freundin noch gar nicht dort war.

Beterin Käthe Herterich, ebenfalls neu im Helfer-Team, ist an diesem Tag mit mir vor der Klinik. Völlig ahnungslos, was aus Irenes Freundin und ihrem Baby werden wird, übergebe ich meinen Beraterposten an meine Nachfolgerin Maria Grundberger und gehe zum Aufwärmen ins Lebenszentrum.

Eine Teepause später gehe ich nochmals in die Fäustlestraße zurück und sehe eine weinende Frau mittleren Alters, ihren freundlich dreinblickenden Ehemann und eben jene Freundin Irene in engem Kreis auf dem Gehsteig zusammenstehen und erfahre verdutzt, dass die Mutter ihr Kind behalten will. Irene läuft vor meinen Augen in die Klinik und – nun ein echter Freundschaftsdienst – sagt den Termin zur Kindstötung bei Stapf ab.

Was hatte sich in der Zwischenzeit zugetragen?
Die Freundin war eine ganze Zeit vor der Mutter in der Klinik angekommen! Zeit, die ich als Berater nutzen konnte, um bei Irene wichtige Vorarbeit zu leisten, bevor diese noch einmal länger mit der Betroffenen per Handy telefonierte.

Als die Schwangere sich dann tatsächlich der Stapf-Klinik näherte, verspürte unsere Beterin Käthe (die gar nicht wissen konnte, dass es sich um genau jene Frau handelte) etwas in ihrem Inneren, was sie später in folgende Worte fasste: „Der Todeskampf des Kindes in dieser Frau war so stark, dass ich weinen musste“.

Als die Mutter Käthes Tränen wahrnahm, hielt sie sofort ergriffen inne. Tief bewegt erklärte sie später: „Euer Beten und die Tränen dieser Frau haben mich zum Weinen gebracht. Dadurch wurde mir klar, wie viele Gefühle ich schon für mein Baby habe – ich konnte nicht mehr zur Abtreibung gehen!“

Aus Tränen des Erbarmens wurden Tränen der Freude, ja Tränen der Erlösung! Innerlich tief berührt und zugleich ganz froh sehe ich in meiner Erinnerung immer wieder Ehemann und Freundin vor mir, wie sie schützend um die Mutter stehen und sich mit ihr freuen.

Maria begleitete alle Vier (drei Geborene plus ein Ungeborenes) ins Lebenszentrum und konnte sogleich eine wichtige finanzielle Unterstützung zusagen. So bekommen die drei Kinder des Ehepaares noch ein Geschwisterchen und Deutschland einen neuen Bürger. Ich freue mich über unseren lebendigen Erfolg.

Christus in unserer Mitte, danke Christus!