Stellv. Leiterin des Gehsteigberater-Teams

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Gerettete Babys im Doppelpack

Rita Heinlein freut sich mit uns über zwei auf völlig unterschiedliche Weise gerettete Babys

Seit 2002 stehe ich, anfangs als Beterin, später als Beraterin in meiner Freizeit vor der Münchner Stapf-Klinik. In den meisten Fällen haben die Mütter, die sich in letzter Sekunde für ihr Baby entscheiden, viele Probleme. Es ist also nicht einfach damit getan, kurz mal ein Baby zu retten.

Als ich mit Eva Seifert aus Fulda – die zweifache Mutter und Ehefrau kommt immer wieder einmal nach München, um einige Tage bei der Gehsteigberatung als Beterin zu dienen – vor der Stapf-Klinik war, ließ sich eine 19-Jährige dazu bewegen, mit mir ins Lebenszentrum zu gehen. Sie war noch in der Ausbildung und die Beziehung zu ihrem Freund nicht stabil. Ich informierte sie ausführlich über die Folgen einer vorgeburtlichen Kindstötung und zeigte ihr auch einen Film, in dem Frauen ihre großen Leiden bezeugen. Sie war zutiefst beeindruckt:
„So will ich nicht enden!“

Also sprachen wir über die sie so sehr bedrängenden Sorgen: Sie hatte Probleme mit ihrem Vater, der sie rausschmeißen wollte; Probleme mit ihrem Freund, der sie nicht unterstützte;
Zukunftsängste, weil sie noch in der Ausbildung war; Angst vor „diesem werdenden Etwas in mir, das immer größer wird“, und dann auch noch Angst vor einer schweren Geburt.

Ich telefonierte mit dem Freund, der grundsätzlich gegen Abtreibung war, sich aber in diesem Fall überfordert fühlte: „Ich werde meine Freundin unterstützen, doch ob unsere Beziehung länger dauern wird, kann ich nicht beantworten.”

Gerettete Babys - zum 7. Mal Zwillinge im Lebenszentrum

Als nächstes sprach ich mit dem Vater von Anja, der erst einmal seinem Ärger über die Tochter Luft machte: „Meine Tochter tyrannisiert die Familie seit sie klein ist. Ich fühle mich schon lange nicht mehr als das Haupt unserer Familie. Meine Frau ist berufstätig und der Haushalt kommt zu kurz. Jeder brödelt nur noch vor sich hin . . .“

Ich vermittelte ein Gespräch mit Maria Grundberger, die Anja als Hebamme zur Seite stehen konnte. Das Wichtigste aber: Ich betete mit Anja! Wie so oft war das Wirken Gottes enorm: In ihr löste sich etwas, sie bekam Kraft und Licht von oben! Mit einem klaren JA zum Baby verließ sie erleichtert das Lebenszentrum . . . und im Juli 2008 brachte sie ihr Kind zur Welt.

Als ich sie im Oktober mit Eva besuchte, die gerade wieder einmal in München war und Anja die ganze Zeit über mit ihrem Gebet begleitet hatte, fand ich eine sehr verantwortungsvolle
und glückliche Mutter vor, die sich mit ihren Eltern einigermaßen zusammengerauft hat.

Nach dieser auch für mich sehr schweren Prozedur, bat ich bei meinem nächsten Dienst den Herrn: „Oh Jesus, bitte hilf, dass sich heute eine Mutter für ihr Kind entscheidet, ohne dass es so große Probleme gibt.“

An diesem Tag waren die Begegnungen so frustrierend, dass ich einem Paar nur noch hinterher sagte: „Überlegen Sie sich’s doch noch mal!“ – „Ich habe mich schon entschieden.“, konterte die Frau. Meine nachfolgenden, hilflos gestammelten Worte verhallten scheinbar ungehört.

Etwas später war Dienstwechsel mit Reinhilde Zitzler. Ich war schon einige Meter vom Eingang entfernt, da kam genau dieses Paar aus der Klinik. Bevor Reinhilde, auf sie zugehend etwas sagen konnte, hörte ich die deutlich vernehmbaren Worte: “Wir haben uns umentschieden. Wir behalten das Kind.“

Preiset den Herrn: Christus Sieger! Christus König!