Jan lebt!

Mein Sohn Jan lebt

Die Landschaftsarchitektin und alleinerziehende Mutter Heide-Marie schreibt in einem Brief vom 22.5.06 an das Lebenszentrum und bedankt sich dafür, dass sie vor der Klinik von Gehsteigberatern angesprochen wurde. Wegen des Beratungs- und Hilfsangebotes konnte ihr Sohn Jan am 7.1.04 auf die Welt kommen.:

„Beratung durch Lebenszentrum München
Mein Sohn Jan lebt!

Als ich mein drittes Kind erwartete war ich alleinstehend mit zwei Kleinkindern und meine Situation sehr verzweifelt. Die Entscheidung, das Kind nicht zu bekommen, war für mich gefallen, ich begab mich in die Klinik des Herrn Stapf für eine Abtreibung.

Vor der Klinik sprachen mich die Mitarbeiter des Lebenszentrums an und gaben mir Unterlagen. Die Bilder, die ich von den Lebensschützern bekam, hatte ich vorher noch nie in dieser Deutlichkeit zu sehen bekommen. Es war für meine Entscheidung von allergrößter Wichtigkeit, erstmals auf einem Foto zu sehen, wie ein getöteter Embryo aussieht. Ebenso war das Modell eines Embryos in der aktuellen Größe als (be)greifbare Plastik für mich von großem Wert.

Ich las die Unterlagen durch und lief einige Zeit ziemlich konfus durch die Stadt. Später suchte ich die Beratungsräume des Lebenszentrums auf und bekam dort von Frau Ursula Metsch sehr einfühlsam und in großem Maße Zeit und Zuwendung zu spüren. Frau Metsch hörte mir zu und ließ mir Zeit, meine Gedanken selbst zu ordnen.

Ich war – trotz Beratung bei Pro Familia – zum ersten Mal mit den tatsächlichen Gegebenheiten einer Abtreibung konfrontiert und konnte mir die Auswirkungen ganz deutlich vor Augen führen.

Beim Lebenszentrum wurde ich zum ersten Mal mit Fakten konfrontiert, es war nicht mehr die Rede von „abgestoßenem Schwangerschaftsgewebe“ sondern davon, dass dieses „Gewebe“ die Grundzüge eines Menschen bilden, und dass ich als „Trägerin“ dieses „Gewebes“ mich damit auseinandersetzen muß, dass dies nicht etwa ein „überflüssiges Geschwür“ im Körper ist, sondern ein neuer Mensch.

Die moralische Wertigkeit meiner Entscheidung wurde mir vorher – auch bei der Beratung durch Pro Familia – in KEINSTER WEISE nahegebracht!! Dieses Thema wurde nicht angesprochen. Ich wurde als Rat Suchende damit überhaupt nicht konfrontiert, obwohl genau dieses Thema von so großer Tragweite erscheint.

Genau HIER liegen die langfristigen Auswirkungen, die wohl kaum eine Frau lebenslang völlig vergessen kann. Ich weiß sehr genau um die Auswirkungen einer vollzogenen Abtreibung, denn ich habe auch dies erlebt.

Dadurch, dass ich mich durch die Hilfe der Beratung des Lebenszentrums zum ersten Mal auch ganz aktiv mit diesen grundlegenden Fragestellungen über meine Sicht zur Bedeutung von „entstehendem LEBEN“ und auch Tötung von LEBEN auseinandersetzen konnte, war dieses verdrängte Thema für mich endlich einmal angesprochen und ausgesprochen und ich konnte mich nach Jahren auch hiermit auseinandersetzen. Das war selbst bei Gesprächen nach der erfolgten Abtreibung von frauenärztlicher Seite nicht möglich, da die „außermedizinische“ Betrachtung einer Abtreibung ein TABU darstellt.

Auch in der Zeit der Schwangerschaft war große Anteilnahme seitens des Lebenszentrums, auch von Herrn Wolfgang Hering da. Ich erkrankte als Schwangere schwer und bekam durch Besuche im Krankenhaus und Telefongespräche jederzeit hilfreiche Unterstützung. Die Hilfsangebote des Lebenszentrums empfand ich als sehr ernst gemeint und gelebt.

Ich bereue meinen Schritt bis heute nicht, obwohl ich alleinstehend und berufstätig sehr viele Hürden zu überwinden hatte.

Ich danke allen Menschen des Lebenszentrums von Herzen für die Hilfe und Unterstützung.“